Energievampire

Keiner von uns hat ein zweites Leben in der Tasche. Also ist es stehts unsere erste und wichtigste Pflicht, so gut es irgend geht für uns zu sorgen. Für uns selbst.

Das heißt nicht, dafür zu sorgen, dass andere unser Leben annehmlich machen. Das bedeutet nicht, dass ich nicht um Hilfe bitten darf oder keine Hilfe annehmen darf. Aber Hilfestellung muss auf Freiwilligkeit basieren können. Nicht, weil ich sie erwarte und verlange.

Ich muss dafür sorgen, dass ich heute so lebe, dass ich sagen kann: es ist erfüllt. Ich fühle mich gut. Ich kann für mich sorgen und wenn ich versorgt bin habe ich eventuell auch Lust, das Leben anderer zu bereichern. Aber immer auf Freiwilligenbasis. Zwinge ich mich dazu, nützlich zu sein, weil eine angebliche Gesellschaft das möglicherweise verlangt, begebe ich mich in eine Opferrolle. Diese Art Opferrolle ist genauso schlecht für mich, wie ständig über Missgeschicke und Schwierigkeiten zu klagen und zu jammern, ohne jeglichen Willen, etwas zu ändern.

 

Wir alle kennen diesen Freund oder diese Freundin. Immer kommt das selbe jammervolle Thema zur Sprache und was auch immer wir vorgeschlagen haben, es besser zu machen, es gibt nur Gegenargumente. Jedoch keine Bemühungen, an der Situation etwas zu verbessern. Beobachtet, wie ihr euch nach solch einem Gespräch fühlt. Wohl und bereichert oder erschöpft und ausgelaugt? Opfer beziehen ihre Energie nicht aus eigener Tatkraft sondern aus uns. Sie sind Energievampire. Ob sie wollen oder nicht. Ein Energievampir ist nicht der Mensch, der Dich um Hilfe bittet und Hilfe annimmt. Ein Energievampir ist der Mensch, der sich auf seiner misslichen Lage ausruht, sich am Mitgefühl ergötzt und jegliche positive Veränderung blockiert und vermeidet.

  

Breche ich jedoch aus meiner Opferrolle aus, akzeptiere ich die Möglichkeit, dass ich nicht bis zu meiner letzten Stunde alles planen kann und deswegen auch mal ins kalte Wasser springen muss, dann lebe ich selbstbestimmt. Wir haben immer eine Wahl. Wir müssen sie nur ergreifen.

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