Gut und böse, das gibt es nicht. Es gibt immer ein bisschen von beiden. Nicht schwarz oder weiß, sondern grau.
Grau ist schwierig. Grau lässt sich nicht erfassen. Deshalb wirkt es ekelhaft. Schwarz und weiß wäre einfach.
Böse = meiden oder wegjagen.
Gut = anziehen oder festhalten.
Aber was ist, wenn der gute Mensch auch schlechte Eigenschaften und der schlechte Mensch gute Eigenschaften hat? Es fällt uns schwer, dem einen dieses und dem anderen jenes zuzugestehen. Aber selbst der schlimmste Massenmörder kann ein liebevoller Vater und Ehemann sein. Und der beste Menschenfreund lässt die Seinen in Armut und Krankheit zurück.
Jeder hat sein Bündel zu tragen. Die Wenigsten sind durch Kindheit und Jugend ohne Belastungen hindurchgegangen. Viele haben größere Pakete als wir wissen oder gar als sie selbst wissen. Und mancher trägt sogar noch das Paket seiner Ahnen. Die leidvollen Erfahrungen seiner Eltern und Großeltern, die nie aufgelöst wurden.
Es ist keine Schande, einen Menschen nicht zu mögen. Aber jeder Mensch verdient ein Mindestmaß an Respekt, denn keiner von uns weiß, wieviel schwarz oder weiß in ihm steckt und wie viel davon in einem selbst steckt.
Wer ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein. Doch das ist keiner von uns. Niemand ist völlig frei von Selbstzweifeln, Selbstlügen, Ängsten, Neid oder Gier.
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